Dinge, die ich Schülern weggenommen habe – Teil 2

7.) Deo. Schön, wenn sie endlich welches haben, die Schüler. An manche muss ich regelrecht hinbeten, bis sie mir glauben, dass auch ihre Achseln jetzt mit der Pubertät soweit durch sind. Aber vor lauter Besitzerstolz gleich das Klassenzimmer damit einnebeln ist dann auch wieder nicht gut. Man kann’s ihm halt net recht machen, dem Mr H.

8.) Parfum in rosa Flacon. „My first date“ oder irgendwie so, roch nach Chemiekeule und Erdbeeren. Ein bisschen wie ein Erdbeeraroma- Duftbaum für’s Auto.

9.) RedBull. Einem Fünftklässler. „Kaffee schmeckt mir nicht.“ Na toll.

10.) Eis am Stiel. In der Pause gekauft. Naja, wirklich weggenommen hab ich’s ihm nicht. Ich hab nur gesagt, er soll’s erstmal zum Waschbecken legen und dann nach dem Unterricht essen.

11.) Besonders flexibles Lineal. Gleichzeitig eine optimale Radiererbröckchenschleuder, und für den Knaben ein guter Grund, nach dem Unterricht noch kurz da zu bleiben, um den Klassenzimmerboden zu entbröseln.

12.) und 13.) Taschenspiegel. Maskara. Wie eitel kann man eigentlich sein? Eitel genug, dass kurz vor dem dreiminütigen Referat noch ein kurzer Gang in die Maske nötig ist? Jaja, tiefenpsychologisch schon klar: die junge Dame hat sich in der Pubertät so verändert, dass sie alle paar Minuten nachsehen muss, wer sie gerade ist.

14.) Laserpointer. Hätte vermutlich den jungen StarWars- Fan sehr glücklich gemacht; erst hat der Schüler mit seinem neuen Gadget an meinem Tafelbild herumgeleuchtet, dann hab ich das Gerät ganz entrüstet an mich genommen. Letztlich hab ich den Pointer dann selbst die ganze Stunde lang hergenommen und dann voll schlechtem Gewissen dem Eigentümer zurückgegeben.

15.) Schöner schwarzer Kugelschreiber, aber den absolut unabsichtlich. Ich hab mir schnell etwas notiert, mir dafür – natürlich mit freundlichem Fragen und so, man ist ja Vorbild – von einem Schüler in der zweiten Reihe den Stift ausgeliehen. Die Notiz in meinem Lehrbuch war übrigens: „Diese Aufgabe nie wieder machen!“. Zwei Tage später fragt mich der Schüler, ob ich vielleicht seinen Kuli habe. Ja, habe ich.