Back to School: Die Hefteinbände und das schlechte Gewissen

Welches Arbeitsmaterial für den Fremdsprachunterricht jetzt wirklich geeignet ist, darüber könnte man trefflich streiten: Hefte? In welchem Format? Oder doch lieber Ordner, weil die Jugendlichen ja später mal auch Papier in Ordner sortieren werden? Oder Schnellhefter für die vielen Arbeitsblätter? Eventuell gar ein Vokabelheft? Und überhaupt: Taugt das zum Schulbuch gehörende Arbeitsheft für den Unterricht, und was ist mit digitalen Medien?

Spannende Fragen, um die es hier aber erstmal gar nicht gehen soll. Viel elementarer (und sicher auch oberflächlicher) ist doch die Fragestellung:

Was wollen Eltern eigentlich wissen, wenn sie im Schreibwarenladen den Schulkram ihrer Kinder kaufen sollen?

Heft Din A4, liniert, Rand. Einband gelb.
Schnellhefter Din A4, gelb.

Noch einfacher geht’s doch eigentlich gar nicht, oder?

Ah ja, und das schlechte Gewissen? Vor ein paar Jahren hatte ich eine Klasse, mit der ich mich ganz basisdemokratisch auf die Heftumschlagsfarbe einigen wollte. Rot? Nein, das ist schon das Aufsatzheft für Deutsch. Gelb? Mathe. Blau? Religion. Grün? Bio… So ging es durch den ganzen Malkasten, und nach 5 Minuten war ich des Spiels auch überdrüssig geworden. „Genug geplaudert, wir nehmen flieder.“ Die Schüler nickten, schrieben flieder auf und schickten ihre Erzeuger mit dieser Info in die Schreibwarengeschäfte. Am nächsten Tag kam eine Schülerin aufgeregt zu mir: „Meine Mama war in vier Geschäften. Flieder hat sie nicht bekommen, nur rosa. Geht das auch?“

Klar geht das auch. Eigentlich ist mir der Einband egal, solange das Heft zusammenhält und der Name draufsteht.

„Egal“ hab ich auch mal ausprobiert. Die Klasse hat sich dann irgendwann in der Pause abgesprochen und für braun entschieden.