Was sind moderne Unterrichtsmedien?

Um zu definieren, was moderne Medien sind, könnte man mit dem Medienbegriff beginnen. Gut, das ist erstmal nicht schwierig. Lehrer verwenden jeden Tag im Unterricht Medien, da wird sich doch wohl eine Definition finden lassen.

Definition: Moderne Medien im Unterricht – Versuch 1
Jeder gewählte Gegenstand, der im Unterricht Verwendung findet, ist ein Unterrichtsmedium.

Das schließt erstmal so ziemlich alles ein, was im Klassenzimmer steht, inklusive des Papierkorbs, zu dem der kleine Jakob geht, um sein Taschentuch loszuwerden, das er sich nicht nochmal in die Hosentasche stecken will. Was schickt seine Mama ihn auch mit Rotznase in die Schule? Er wollte ja sowieso daheim bleiben und vor der Spielkonsole entspannen. Das haben jetzt alle davon, steht er halt auf und stört den Unterricht. Ein bisschen.

Definition: Moderne Unterrichtsmedien – Versuch 2
Alles, was im Unterricht zur Vermittlung von Lerninhalten dient, ist ein Unterrichtsmedium.

Der Lehrer ist jetzt mitsamt seiner Stimme dabei, ein Ziel ist auch gleich eingeschlossen. Etwas Griffigkeit ist verschwunden, und die Vermittlung ist in der Definition drin – eine Binsenweisheit, dass Medien Mittel sind, fast schon tautologisch. Aber gut, für’s Erste trägt diese Definition weit genug.

Modern
Das Adjektiv ‚modern‘ ist schon richtig alt, wurde als Antonym zum Begriff ‚antik‘ verwendet – und das schon vor bald 400 Jahren. Die Toga? Out. Hosen? In. Das ist wenigstens so geblieben: Was gestern noch modern war, das kann heute schon wieder aus der Mode geraten.
Zurück zur Schule: Auch der Overheadprojektor war einmal ein modernes Unterrichtsmedium, das begeistert im Klassenzimmer eingesetzt wurde. Noch vor ein paar Jahren hielten Referendare Ersatzgeräte für ihre Prüfungslehrproben bereit, um für den Fall der Fälle, für das spontane Durchbrennen beider Lämpchen im Overheadprojektor gerüstet zu sein. Und heute? Kräht kein Hahn mehr nach den Geräten. Allenfalls noch für eine Schattentheatergruppe werden sie gebraucht, und sonst Zug um Zug gegen modernere (ha!) Unterfichtsgeräte ausgetauscht.

Wenn der Begriff ‚modern‘ nicht trägt, dann wird es mit ‚zeitgemäß‘ und ‚heutig‘ wohl auch nicht so viel besser laufen. Informationsmedien? Jedes Medium soll irgendwie informieren.
Digitale Medien? Ja okay, aber ist Digitalfernsehen da jetzt eingeschlossen, und ist Fernsehen wirklich noch ein modernes Medium? Und schalter irgendwo in Deutschland noch ein Lehrer vormittags den Fernseher ein und sagt:“Ui super, wir schauen Schulfernsehen, die Sendung fängt gleich an“?

Bleibt nur eins – nach dem gemeinsamen Nenner der neuen Medien suchen, und das ist, dass sie über das Internet verbreitet werden, mithin webbasiert sind.

Webbasierte Unterrichtsmedien
Dieser Begriff umfasst alle Inhalte und Vermittlungswege, die im Unterricht verwendet werden, um Lerninhalte anschaulich aufzubereiten, zu wiederholen, zu erschliessen oder zu vertiefen. Ob der Schüler hierbei selbst aktiver Mitgestalter von Inhalten wird oder bloßer Konsument bleibt, hängt vom jeweils intendierten Lernsetting ab – insofern zielt die Begrifflichkeit ‚interaktive digital Unterrichtsmedien‘ spezieller auf ein Mitwirken des Schülers, eine Handlungsorientierung in digitaler Richtung, ab.