Fehler, die jeder Lehrer macht



  1. Spät aus dem Kopierraum ins Klassenzimmer aufbrechen (Papierstau, Toner leer, und dann hat ein Kollege noch rosa Papier ins Papierfach gelegt – jetzt ist das Arbeitsblatt über American Football unerwartet pink), gerade noch genau rechtzeitig kurz vor dem Gongschlag in den Raum stürzen, und dann erstmal die Atmung irgendwie kontrollieren.

  2. Die Schüler mit falschem Namen anreden; gern mit dem Namen des Schülers, der in einer anderen Klasse auf eben diesem Platz sitzt. Oder mit dem Namen des großen Bruders oder der kleinen Schwester.

  3. Underdressed. Ja, mit der achten Klasse war für heute um 11 vereinbart, im Klassenzimmer ein paar Möbel zu rücken. Und ja, um 9 kommen die Eltern von dem einen Zehntklässler da in die Schule. Die kommen im Anzug.

  4. Overdressed. Der andere Fall – extra wegen des Elterngesprächs toll angezogen, bittet eine Kollegin, ob man nicht eben schnell den staubigen Schrank ein bisschen zur Seite wuppen könnte.

  5. Zu spät an der Schule für einen guten Parkplatz, deswegen steht der Wagen wieder im Gebüsch. Alle Läuse pinkeln gleichzeitig auf den frisch polierten Lack. Zu spät bedeutet in diesem Zusammenhang auch gern einmal „um zehn nach sieben“.

  6. Elternabend, die vierte Stunde. Kaffee hilft nicht mehr gegen das langsame Totalversagen von Spreh- und Denkapparat. Eltern kommen rein, „wir sind Mama und Papa von Max“, ah Max aus der Fünften, der Max hatte eh erzählt, dass die kommen wollen. „Hat sich schon gut eingelebt, der Kleine“, verkündet man als aufmerksamer Lehrer. „Eingelebt? Klein? Er geht seit vier Jahren hierher und ist in der Achten – und im Schulbasketballteam.“ Ah, der andere Max.

  7. Irgendwelche Teenager-Superidole verwechseln. „Ah, das ist ja Kany West.“ – „Nein, das ist Jay-Z“

  8. Zu schnell zustimmen. Als Lehrer fällt man besonders viele Entscheidungen pro Stunde (Beleg? Eigene Erfahrung. Es gibt sicher irgendwo eine Studie dazu…), und viele davon haben unmittelbare Auswirkungen. Schlecht ist zum Beispiel: Gedankenverloren nicken, wenn ein Schüler fragt, ob er sich den Frischkäsetoast ins Gesicht drücken darf. Naja, es könnte auch gut für die Haut sein.

  9. Schüler darauf hinweisen, dass sie dauernd wachsen. „Hach, was bist Du groß geworden!“ hören die oft genug von ihren Verwandten beim Kaffee.

  10. Schüler darauf hinweisen, dass sie nicht so schlimm wachsen wie alle anderen in der Klasse. „Wenigstens Du bist nicht größer als ich“ wird nicht als Kompliment verstanden.

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