Auf den Schultern – Selbstverständnis von Lehrern

„Bernhard von Chartres sagte, wir seien gleichsam Zwerge, die auf den Schultern von Riesen sitzen, um mehr und Entfernteres als diese sehen zu können – freilich nicht dank eigener scharfer Sehkraft oder Körpergröße, sondern weil die Größe der Riesen uns emporhebt.“
– Johannes von Salisbury

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Mehr sehen, mehr wissen, mehr können. Einerseits stehen wir Lehrer – auch schon zu Beginn des Referendariats – auf den Schultern der Fachwissenschaftler, deren Erkenntnisse wir vermitteln, und der Fachwissenschaftler, die erforschen, wie wir genau dieses Wissen an den Schüler bringen können. Andererseits stehen unsere Schüler dann wieder auf unseren Schultern, und kommen so zu neuen Einsichten.
Nicht, dass das Lehramt deswegen gleich Riesen erfordert – genauso wenig wie die Wissenschaftler. Letztenendes reicht sicher genauso eine Pyramide von Zwergen aus, um höher hinaus zu kommen, um Neues und Besseres zu erreichen.
Dieses Zwergenpyramiden-Modell erklärt dann, dass wir als Lehrer von unseren Schülern lernen können, besonders wenn diese ebenfalls auf Schultern anderer Riesen stehen – sei es in Teilbereichen wie der Mofareparatur oder Popkultur oder im Bereich der englischen Jugendsprache. Besonders beim Verständnis Letzterer brauchen die Schüler wieder uns, ihre Englischlehrer.

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